BürgerEnergie Lübeck

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Hintergrund

Im März 2012 wurde bekannt, dass das dänische Unternehmen DONG-Energy seine Anteile mit 25,1% an den Stadtwerken Lübeck verkaufen will. Die Reaktion im Netzwerk Energiewende Lübeck war: Es muss versucht werden, die Anteile über eine Genossenschaft nach Lübeck zurückzuholen.

Am 16.1.2013 hat dieser Gedanke in einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Rathaus der Stadt Lübeck bei den etwa 200 Teilnehmern Interesse und breite Zustimmung gefunden. Die Erfahrungen der BürgerEnergie Jena eG waren dabei ermutigend. Vertreter verschiedener Fraktionen des Kommunalparlamentes (der Bürgerschaft) haben ihre Unterstützung signalisiert.


Gründung

Bericht aus LNONLINE (Lübecker Nachrichten)

http://www.ln-online.de/Lokales/Luebeck/Buerger-haben-Energiegenossenschaft-gegruendet

21.02.2013 21:10 Uhr

Bürger haben Energiegenossenschaft gegründet

Vorstand und Aufsichtsrat sind gewählt. Das neue Unternehmen muss aber erst einmal kleine Brötchen backen.

Von Kai Dordowsky

Lübeck. Im schmucklosen Tagungsraum des Hauses Akzent in der Hüxstraße war es am Mittwochabend um 19.30 Uhr so weit: Die BürgerEnergie Lübeck e.G. wurde von 20 Mitgliedern aus der Taufe gehoben. Ein Initiativkreis aus Atomkraftgegnern, Umweltverbänden und Parteien hat daran über ein Jahr lang gearbeitet. Die Generalversammlung bestellte sogleich den Vorstand und den Aufsichtsrat der neuen Genossenschaft.

Den dreiköpfigen Vorstand bilden der frühere Pastor Peter Parge, der gelernte Landwirt und Bankkaufmann Hans-Friedrich Weigel und Monika Mix-Schröder von der Anti-Atombewegung. Den vierköpfigen Aufsichtsrat stellen der Diplom-Ingenieur, städtische Mitarbeiter und Umweltaktivist Manfred Hellberg, der Terre-des-Hommes-Sprecher und Diplom-Kaufmann Horst Hesse, der Bankkaufmann und Diplom-Sozialökonom Jörg Rohwedder sowie der Ingenieur für Kraftwerksanlagen Dirk Lücker. Hellberg ist Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Von dem ursprünglichen ehrgeizigen Ziel, die Anteile des dänischen Staatskonzerns Dong an den Stadtwerken (25,1 Prozent) zu kaufen, hat sich die Genossenschaft verabschiedet. „Wir haben lange damit gerechnet, dass die Stadt ihr Vorkaufsrecht ausübt“, erklärte Vorstandsmitglied Parge, „aber wir haben Signale erhalten, dass das nicht passieren wird.“ Denn die Stadt müsste einen Kredit aufnehmen, um den zweistelligen Millionenbetrag aufzubringen. Die Genossenschaft wollte den Anteil dann sukzessive übernehmen. Das neue Ziel lautet, einige Prozente am Versorger zu erwerben. Außerdem will die Genossenschaft, dass die Stadtwerke schnell aus dem Atomstrom aussteigen, soziale Preise bei Strom und Gas eingeführt werden und eine dezentrale Energieversorgung aufgebaut wird.

Das neue Unternehmen sucht jetzt nach Büroräumen, Spendern und Mitgliedern. 250 Euro kostet ein Genossenschaftsanteil. Jedes Mitglied hat unabhängig von der Zahl seiner Anteile eine Stimme in der Generalversammlung. Es gibt für die Mitglieder keine Nachschusspflicht. Aber die Mitgliedschaft bindet. Die Kündigungsfrist beträgt zwei Jahre, vorher bekommen Aussteiger ihr Kapital nicht wieder.

Das ist anders bei Todesfällen, dann erhalten die Erben die Summen sofort zurück.

10 000 Euro braucht die BürgerEnergie Lübeck als Eigenkapital. Spenden können auf das Konto 50151819 bei der Volksbank Lübeck (BLZ 230 901 42) überwiesen werden. Nach der Informationsveranstaltung im Januar hatten sich 122 Interessenten in die Listen der Genossenschaft eingetragen und Einlagen von 580 000 Euro angekündigt. Vorstand Parge: „Wir müssen jetzt die Öffentlichkeitsarbeit starten, um schnell Genossenschafter zu gewinnen.“ Hartmut Bödecker vom Genossenschaftsverband in Rendsburg ist sicher, dass es klappt: „Es werden viele Hundert Mitglieder.“





Weblink

http://www.buergerenergie-luebeck.de/

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