BürgerEnergieTreff am 28.2.2012

Aus BürgerEnergie Jena Wiki

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Kurzbericht

Der Einladung zum 4. BürgerEnergieTreff waren etwa 40 Interessierte gefolgt.

Im ersten Teil des BürgerEnergieTreffs haben Gunther Lorenz, Reinhard Guthke und Christian Gerlitz über die Aktivitäten von Vorstand und Aufsichtsrat der BürgerEnergie Jena eG vorwiegend seit dem 3. BürgerEnergieTreff berichtet und kurz auch über die Historie zuvor. Von besonderem Interesse war der Kaufvertrag für den Erwerb von 2% Anteilen an den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck GmbH. Dieser lag dem Stadtrat bei seiner Beschlussfassung am 1.2.2012 bereits vor. Der Stadtrat wie auch zwei Tage später die Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH stimmten dem Vertrag zu. Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat der Holding Stadtwerke Jena GmbH (die eigentliche Verkäuferin, die aber zu 100% in städtischem Eigentum ist) werden Anfang März um Zustimmung gebeten. Dann ist für April der Notartermin zum Anteilskauf. Herr Guthke wies darauf hin, dass es zweckmäßig wäre, wenn alle jene, die noch Anteile an der BürgerEnergie Genossenschaft und damit an den Stadtwerken Energie erwerben wollen, die möglich bis Ende März vorziehen, weil dann die Einlagen zum 1.1.2012 rückwirkend gültig würden. Herr Guthke kündigte an, dass in Kürze die Schwelle von 1 Mio Euro bei der Summe der Einlagen überschritten sein wird.

Zweiter Teil und inhaltlicher Schwerpunkt der Diskussion beim Treff der Energie-interessierten Bürger war die Zukunft der Fernwärmeversorgung in unserer Stadt. Hierzu stand Martin Fürböck, Geschäftsführer der Stadtwerke, Rede und Antwort. In Jena werden 60% des Gesamtwärmebedarf per Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplung gedeckt. Die Wärmeversorgung erfolgt dabei aus der Abwärme der Stromerzeugung im Kraftwerk in Winzerla.

Die Nutzung dieses Kraftwerks ist nach 2016 mit der EON vertraglich neu zu regeln. Dabei werden langfristig strategische Weichen gestellt. Während die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien gut vorankommt und sowohl in Jena als auch in Deutschland bereits einen Anteil von 20% ausmacht, beträgt dieser Anteil bei der Wärmeproduktion nur 2% davon und wächst nur langsam.

In Zukunft wird die Wärmeversorung aus Kraft-Wärme-Kopplung dezentralere Strukturen aufweisen. Die Frage ist nur wie und wann. Martin Fürböck machte deutlich, dass die Frage, wie das künftige Wärmenetz der Stadt strukturiert sein wird, vor allem eine Frage der Wirtschaftlichkeit ist. Diese hängt von vielen Faktoren ab, wie den Investitionskosten für das auszubauende Gasnetz, dem künftigen Wärmebedarf und dessen zeitlicher Dynamik, den Fortschritten bei der energetischen Altbausanierung und nicht zuletzt der technologischen Entwicklung.

Da diese Fragen eine hohe Bedeutung für die Versorgungssicherheit, die Umweltverträglichkeit, die Wärmepreise und die wirtschaftliche Entwicklung der Jenaer Stadtwerke haben, wird sich die BürgerEnergie Jena eG weiter damit befassen und sich in die Diskussion einbringen.

Im dritten Teil des BürgerEnergieTreffs ging es um die (natürlich ehrenamtliche) Mitarbeit der Mitglieder und Interessenten. Reinhard Guthke und Bastian Ebert wiesen auf das Bürgerenergie-Wiki hin, auf dem Fragen der künftigen Jenaer Energiepolitik diskutiert werden können. Mitglieder und registrierte Interessenten sind nicht zur zum Lesen, sondern auch zum Schreiben eingeladen. Das ist ein weiteres Stück gelebter Bürgerbeteiligung zur Behandlung von Fragen einer zukunftsfähigen Stadt und Region. Joachim Misselwitz berichtete über die bisherigen Gespräche mit den an ehrenamtlicher Mitarbeit interessierten und lud zu ehrenamtlicher Mitarbeit ein und nannte dafür 5 Tätigkeitsfelder, die aus Sicht des Vorstandes besonders dringend sind:

1)Betreuung des Wiki: Dieses soll die zentrale "Ehrenamtsplattform" werden, sowohl für inhaltliche Diskussionen im energie- oder unternehmenspolitischen Sinne, als auch für die Erstellung und Verwaltung jeder Art von Dokumenten für die anderen Ehrenamts-Themen, die unten folgen. Gesucht wird jemand mit ein wenig Wiki-Erfahrung, der das Ganze besser als jetzt strukturiert, die wichtigen Dinge auf der Wiki-Hauptseite unterbringt und hervorhebt, andere Dinge auf Unterseiten bringt. Und der die Leute zum Mitmachen animiert... z.B. indem ein entsprechender Mailverteiler eingerichtet wird für einzelne Interessentenkreise. Der Vorstand würde demjenigen das Technische übergeben und vielleicht noch gemeinsam etwas anpassen.

2) Web 2.0: Wir haben als BürgerEnergie Jena bereits eine Facebook-Seite und wir sollten uns auch eine Google+ Seite zulegen. Gesucht wird jemand mit etwas Erfahrung in social-Web-Angeboten, der diese Seiten gestaltet, aktuell hält und promotet.

3) Printerzeugnisse / Offline-Werbung: Noch haben wir ein paar Faltblätter, leider sind diese nicht mehr ganz aktuell. Vorübergehend, damit die noch vorhandenen Faltblätter verwendet werden können - kann die Aktualisierung mittels eines Einlegeblattes erfolgen. Danach aber wäre die nächste Faltblatt-Auflage fällig. Und man sollte sich überlegen, wie man ansonsten möglichst preiswert offline Werbung machen kann, z.B. Schaukasten an der Straßenbahnhaltestelle Löbdergraben. Vielleicht haben auch Mitglieder die Möglichkeit, irgendwo etwas auszuhängen... aber das muss alles auch gestaltet und produziert werden.

4) "Mitglieder werben Mitglieder": Dies laut Ergebnis der Umfrage der wichtigste Weg zur Mitgliederwerbung. Diese Art der Mitgliederwerbung kann sich dann auf die drei vorgenannten Punkte beziehen. Es geht darum, Zielgruppen zu identifizieren, die entsprechenden Mitglieder zu gewinnen an ihre Bekannten/Kollegen/etc. heranzutreten und ihnen die jeweils passenden Materialien dafür an die Hand zu geben (s. Punkt 3).

5) Projektentwicklung: Hier sind neue Ideen und eine Sondierung nach deren Umsetzungsmöglichkeiten gefragt. Um nur einige Möglichkeiten zu nennen:

Abschließend berichtete Christian Gerlitz vom Start einer neuen Arbeitsgruppe, die sich auf die Unternehmenspolitik vonjenawohnen bezieht.


Einladung

Dienstag, 28. Februar 2012, 19.30 Uhr
Gasthaus „Zur Noll“, Jena, Oberlauengasse 19 (im Wintergarten, 1. OG)


Der 4. BürgerEnergieTreff ist der erste nach dem entscheidenden Beschluss des Stadtrates Jena, der BürgerEnergie Jena eG Anteile an den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck GmbH zu verkaufen. Damit ist Jena die erste Großstadt in Deutschland, die ihren Bürgern eine Beteiligung an dem für das Gemeinwohl vor Ort und den Klimaschutz so wichtigen Energieversorgungsunternehmen einräumt. Unsere Genossenschaft erfährt großes Vertrauen von der Stadt und übernimmt Verantwortung für die Stadt.

Tagesordnung:

  1. Allgemeine Informationen für Neueinsteiger
  2. Bericht über Aktivitäten und Ergebnisse seit November 2011
  3. Etablierung eines Diskussionsforums zu Jenas Beitrag zur Energiewende
  4. Spezial: Erfordernisse an die künftige Fernwärmeversorgung in Jena
  5. Organisation des ehrenamtlichen Engagements

Wir freuen uns, dass Martin Fürböck, Geschäftsführer der Stadtwerke und Gründungsmitglied unserer Genossenschaft, sein Kommen zugesagt hat und uns insbesondere zu dem Thema "künftige Fernwärmeversorgung" ein sachkundiger Diskussionspartner sein wird.

Liebe Interessenten und Mitglieder der BürgerEnergie Jena eG, wir würden uns freuen, Sie zum 4. BürgerEnergieTreff begrüßen zu können.

Es grüßen Sie herzlich

Reinhard Guthke, Aufsichtsratsvorsitzender
Martin Berger, Vorstandsmitglied

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