Kraft-Wärme-Kopplung

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Im Bereich der Energieumwandlung werden hohe Wirkungsgrade angestrebt. Bei der Strom- und Wärmeerzeugung ist die kombinierte Erzeugung von Strom und Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) hinsichtlich des Wirkungsgrades der getrennten Erzeugung, insbesondere der Stromerzeugung mit Kondensationskraftwerken, überlegen. Moderne KWK-Anlagen erreichen einen Wirkungsgrad von 80% und mehr, während bei Kondensationskraftwerken (bei denen die Abwärme z.B. über Kühltürme vernichtet wird) die Wirkungsgrade unter 50% liegen.  Deshalb hat in Jena die Kraft-Wärme-Kopplung Vorrrang vor der getrennten Erzeugung. Entsprechend vorrangig wird die Abwärmenutzung betrieben, d.h. die Wärmebereitstellung über Fernwärme. Nahwärmenetze sind im Aufbau (s. auch BürgerEnergieTreff am 28.2.2012).


Kraft-Wärme-Kopplung mit nachwachsenden Rohstoffen

Der für KWK eingesetzte Brennstoff ist im Bereich der Stadtwerke Jena vorwiegend Gas. Zunehmend kommen nachwachsende Rohstoffe zur Anwendung: Im Biomasseheizkraftwerk in Hermsdorf werden jährlich 21.000 t Hackschnitzel verfeuert (Quelle: EnergieBündel 1/2011, S. 4). In der Biogasanlage auf dem Gelände der Kläranlage Jena-Zwätzen wird hauptsächlich Mais eingesetzt. Der Einsatz von Biomasse zur Energieversorung ist nur bis zu einem bestimmten Grade ökologisch sinnvoll, d.h. die Belange der ausreichenden landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktion, der Bodenfruchtbarkeit (Wasserhaushalt, Fruchtfolge) und Artenvielfalt müssen beachtet werden.

An der Errichtung einer Biogasanlage zur Verwertung von Restbiostoffen (aus "Biotonne", Grünschnitt,...) wird in Jena gearbeitet. Hier sind die politischen Rahmenbedingungen noch unzureichend: Die von den Stadtwerken gewünschte Errichtung einer solchen Anlage auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie Ilmnitz wird nicht genehmigt, weil dort derzeit keine organischen Abfälle deponiert werden (persönliche Mitteilung). Die Kompostieranlage in Schöngleina (Gemes), in der gegenwärtig die organischen Reststoffe aus Jena kompostiert werden, ist zwar alternativ für eine derartige auf Bioabfällen basierende Biogasanlage genehmigungsfähig, aber dort ist leider keine KWK sinnvoll, weil in diesem ländlichen Bereich kein ausreichender Wärmeabsatz realisiert werden kann. Hier sind also die politischen Rahmenbedingungen auf Bundesebene zu verbessern.

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